Das Museum der Stadt Neutraubling hat uns einige Objekte zur Verfügung gestellt, die zum einen von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit erzählen, zum anderen aber auch den (persönlichen) Wert der Dinge greifbar machen.
Auf den ersten Blick handelt es sich um einen einfachen Fahrradreifen, der schon bessere Tage gesehen hat. Der zweite, genauere Blick offenbart, dass es sich um gar keine geschlossene Gummioberfläche handelt, sondern um einzelne, kreisrunde Gummischeiben, die hochkant und dicht an dicht um die Felge gespannt sind. Die kleinen Scheiben wurden aus einem alten Lkw-Reifen ausgestanzt und fanden so zu ihrer Zweitverwendung als Fahrradreifen. Der ehemalige Besitzer dieses erfindungsreichen fahrbaren Untersatzes soll – so bereift – im Bayerischen Wald um Nahrung und Kleidung für sich und andere Geflüchtete gebeten haben.
Der Behelfsfahrradreifen ist unser Kunstwerk des Monats August 2020.
https://kriegsende-regensburg.de/vertiefungskapitel/flucht-vertreibung/behelfsfahrradreifen#sigProId146a5a70d9