Die Landschaftskrippe hat eine besondere Geschichte: Josef Kindermann hat sie zwischen 1920 und 1930 im nordböhmischen Königswalde (Království) erworben. Die Figuren wurden von Bildschnitzern aus Königswalde, Georgswalde (Jiříkov) und Schnuckenau (Šluknov) angefertigt. Bei der Vertreibung der Sudentendeutschen zum Kriegsende musste auch die Familie Kindermann ihre Heimat verlassen. Unter dramatischen Umständen ging der Vater Josef Kindermann mit seinem 14-jährigen Sohn Karl noch mehrfach schwarz über die Grenze zurück, um die Krippe vollständig mitzunehmen. Den Verlust des geliebten Zuhauses der Familie vor Augen war es dem Vater sehr wichtig, dieses Stück Heimat mit ins neue Leben zu nehmen. Die Krippe wurde nach der Vertreibung aus dem Versteck nach Sachsen gebracht und 1947 in Waren/Müritz zum ersten Mal wiederaufgebaut.
Die Panoramakrippe zeigt eine hügelige Landschaft, in deren Mitte sich ein Wurzel-Krippenstall befindet. 50 Figuren sind um die Krippe herum angeordnet: darunter die Heilige Familie, der Zug der Heiligen Drei Könige sowie Hirten und Engel. Viele Schafe, Ziegen, Kamele sowie Ochs und Esel bereichern die Szenerie. Der erste Engel zeigt über der Krippe ein Banner mit dem Schriftzug "Ehre sei Gott in der Höhe", der andere Engel verkündet die Frohe Botschaft an vier Hirten. Erhalten hat sich auch die Munitionskiste, in der die Figuren transportiert wurden.
Fluchtkrippe
- Die Magdalenerinnen aus dem schlesischen Lauban im niederbayerischen Seyboldsdorf
- Bilder der Heimat