Bis Mitternacht tagte das Standgericht in Zimmer Nummer 114 der Polizeidirektion Regensburg. Gleichzeitig wurden auf dem gesperrten Moltkeplatz bereits die provisorischen Galgen vorbereitet. Das Urteil fiel: Tod durch den Strang wegen Wehrkraftzersetzung. Am 24. April 1945 gegen 3.25 Uhr wurden Dr. Johann Maier und Josef Zirkl, der dem Domprediger hatte helfen wollen, von Gestapoleuten an einer Querstange, zwischen zwei Fahnenstangen, mit dem Gesicht zum Dom erhängt. Die Leiche Michael Lottners wurde aus der Kreisleitung geholt und unter den Galgen gelegt. Aus einem Stück Aktendeckel geschnittene Schilder um ihre Hälse verkündeten den Regensburgern „Hier starb ein Saboteur!“ Die Hinrichtung sollte Warnung sein, umso mehr als die Opfer den ganzen Tag über zur Schau gestellt wurden. „Aburteilung und öffentliche Hinrichtung zweier Regensburger Bürger nach einem Standgerichtsverfahren, weil sie sich an einer Kundgebung zur kampflosen Übergabe der Stadt beteiligt hatten“: Gauleiter Ruckdeschel wurde dafür 1948 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, doch 1952 bereits vorzeitig entlassen.