Der 23. April 1945 – Es ist auch der Tag, an dem das KZ-Außenlager Colosseum in Regensburg aufgelöst wurde. 460 Gefangene, ein Drittel davon jüdischen Glaubens, waren seit 19. März im Tanzsaal des Gasthauses in Stadtamhof untergebracht. Von dort mussten sie täglich zur Beseitigung von Bombenschäden an Gleisanlagen der Reichsbahn marschieren. Unter dem brutalen Kommando von SS-Oberscharführer Ludwig Plagge, der in Auschwitz und im Vernichtungslager KZ Majdanekan an der Ermordung Tausender beteiligt gewesen war, starben in den nur fünf Wochen mindestens 53 Gefangene. Nahezu panikartig wurde das Lager in der Nacht geräumt. Der Todesmarsch ging kurz vor der Sprengung über die Steinerne Brücke Richtung Landshut. Die wenigen Überlebenden wurden in Laufen oder Leobendorf befreit. Bereits am 16. April mussten die Häftlinge des KZ-Außenlagers Obertraubling, das auf dem Werksgelände der Messerschmitt AG von der SS betrieben worden war, Richtung Dachau losmarschieren. Von den 600 Männern, die den von der U.S. Air Force zerstörten Fliegerhorst von Trümmern räumen und eine Startbahn für die Me 262 planieren mussten, starben 170. Fünf Jahre nach Kriegsende wurde auf dem Evangelischen Zentralfriedhof in Regensburg ein KZ-Ehrenmal für eine „unbekannte Vielzahl ausländischer Opfer des Nationalsozialismus“ eingeweiht.