Die mit dem Ersten Weltkrieg verbundene Erinnerung an die schlechte Lebensmittelversorgung war im Bewusstsein der Bevölkerung noch frisch. Um Hamsterkäufe zu vermeiden, wurde seit Kriegsbeginn stufenweise eine Zwangsrationierung für bestimmte Waren eingeführt. Seit September 1939 waren Fett, Fleisch, Butter, Milch, Käse, Zucker und Marmelade sowie Brot und Eier nur noch gegen Lebensmittelkarten erhältlich.
Je länger der Krieg dauerte, desto schlechter wurde die Versorgungslage. Trotz gedruckter Bezugsscheine kam es mehr und mehr zu Engpässen und die Qualität ließ merklich nach. Nahrungsmittel wurden gestreckt und ersetzt: Statt Bohnenkaffee gab es Ersatzkaffee aus Malz oder Zichorien, den sogenannten „Blümchenkaffee“ oder „Muckefuck“.
Erst die Währungsreform 1948 beendete die Rationierung von Lebensmitteln und löste langsam durch das aufkeimende „Wirtschaftswunder“ die Zeit des Hungers und der Not ab.